Die Heinz Schenk Stiftung für Unterhaltungskünstler
Er war der Äppelwoi-Babbler und das hessische Schlappmaul. In der inoffiziellen Landeshymne „Erbarme, die Hesse komme“ singen die Rodgau-Monotones „Unser David Bowie heißt Heinz Schenk„. Er war eine Kultfigur der deutschen Fernsehunterhaltung. Der 1924 in Mainz geborene Schenk lockte an Samstagabenden bis zu 20 Millionen Zuschauer vor den Bildschirm, wenn er als Gastgeber in den „Blauen Bock“ mit seinen legendären Äppelwoi-Bembeln einlud.
Sein Ziel war immer, die Menschen zu unterhalten, ein wenig Farbe in ihren grauen Alltag zu bringen. Das gelang Heinz Schenk in vielen Rollen: Als Parodist und Sänger, als Schauspieler und Dichter von Karnevalsschlagern oder Mundartstücken.
Als er am 1. Mai 2014 in Wiesbaden starb, hinterließ der kinderlose Witwer ein erstaunliches Testament. All sein Habe sollte einer gemeinnützigen Stiftung zugutekommen, der „Heinz Schenk Stiftung für Unterhaltungskünstler“. So hatten es seine Frau Gerti und er schon oft besprochen, doch die geliebte Ehefrau war nach 64 Jahren Ehe ein Jahr vor „ihrem“ Heinz gestorben. Zweck der Stiftung sollte sein: Die
„Förderung von Künstlern, die durch ihr künstlerisches Wirken ihr Publikum zum Lachen bringen, durch welche Kunstform auch immer.“
Um dieses Ziel zu verwirklichen, soll laut Stifter alle zwei Jahre ein „Heinz Schenk Gedächtnispreis“ ausgelobt und in Wiesbaden übergeben werden.
Der Namensgeber wusste, wovon er sprach, wenn es um Nachwuchsförderung ging. Er selbst hatte hart an seiner Karriere arbeiten müssen. Ursprünglich hatte er Teppich- und Gardinenhändler in einem Wiesbadener Kaufhaus gelernt. Das Unterhaltungstalent hatten ihm schon die Familie und Mainzer Fastnachter bescheinigt, nachdem er bereits als Kind mit Musikbeiträgen und Büttenreden geglänzt hatte. Vor allem im Rundfunk glänzte der einfallsreiche Entertainer, der bei allen deftigen Späßen immer wieder seinen feinsinnigen Humor aufblitzen ließ.
Seit 2016 ist die Stiftung, die seinen Namen trägt, offiziell durch die Stiftungsaufsicht beim Regierungspräsidium in Darmstadt rechtskräftig anerkannt. Ein dreiköpfiger Stiftungsvorstand unter dem Vorsitz des Wiesbadeners Simon Rottloff kümmert sich seit 2022 um die laufenden Geschäfte. Ihm steht ein Stiftungsrat zur Seite. Ein siebenköpfiges Kuratorium, dessen Mitglieder aus vielen Bereichen des Showgeschäfts stammen, wirkt als Jury und wählt den jeweiligen Preisträger aus.
Dieser Preis wird am 1. Mai, dem Todestag des beliebten Unterhaltungskünstlers – oder in dessen zeitlicher Nähe – an einen Nachwuchskünstler verliehen.
Was viele nicht wissen: Heinz Schenk hat unzählige Lieder geschrieben, die sein Freund Franz Grothe vertont hat. Eines seiner bekanntesten wird gar nicht so oft mit seinem geistigen Urheber in Verbindung gebracht:
Es ist alles nur geliehen
hier auf dieser schönen Welt,
es ist alles nur geliehen
aller Reichtum, alles Geld.
Es ist alles nur geliehen,
Es ist alles nur geliehen,
jede Stunde voller Glück,
musst du eines Tages gehen,
lässt du alles hier zurück!
Stiftungsrat
Dieses Gremium setzt sich aus Persönlichkeiten zusammen, die im öffentlichen Leben Wiesbadens Verantwortung tragen oder getragen haben. Der Stiftungsrat überwacht laut Satzung die Tätigkeit des Vorstands und wählt dessen Mitglieder. Außerdem muss er den Haushalt genehmigen und den Vorstand entlasten.
Stiftungsvorstand
Dieses Gremium bildet das Management der Stiftung. Der ehrenamtlich tätige Vorstand kümmert sich um den Erhalt des Vermögens, aus dessen Erträgen die Zwecke der Stiftung erfüllt werden. Das dreiköpfige Team organisiert alle zwei Jahre die Vergabe des Heinz-Schenk-Preises. Dabei wird es vom Kuratorium der Stiftung unterstützt. Die Aufsicht über den Vorstand übt der Stiftungsrat aus.